Errichtung eines Gedenksteines für deutsche Antifaschisten, Familie Morche
von Christine Anger
Am 12. September diesen Jahres erfuhr die antifaschistische Familie Morche, die aus Nordböhmen nach Pirna ausgesiedelt war, eine späte, aber sehr würdige Ehrung in ihrem ehemaligen Heimatort Stvolinky in Nordböhmen, nahe Ceska Lipa in Tschechien.
Viele Nachforschungen seitens der Familie Morche zu Lebens- und Wirkungsstätten ihrer Großeltern und Eltern fügten ein Puzzle zu einem Gesamtbild. Tatkräftige Unterstützung erhielt sie von Martin Krsek, dem Leiter der historischen Abteilung des Museums in Ust n.L.
Und im Zusammenwirken mit Herrn Zbynek Cincibus, Vorsitzender des Antifaschistischen Komitees RFB tschechische Sektion Ceska Lipa, nahm die Errichtung einer Erinnerungsstätte im ehemaligen Heimatort Stvolinky Gestalt an. Als Initiator und Gestalter eines Gedenksteines im Ortzentrum der kleinen Gemeinde wirkte der Präsident der CESKOSLOVENSA OBEC LEGIONARSA DES Klub ceskeho phranici z.s. Novi Bor, Herr Josef Doskar.
Das an diesem Wochenende alljährlich stattfindende Dorffest in Stvolinky erfuhr so gleichzeitig mit der Einweihung des Denkmal seinen Höhepunkt, der von den sehr interessierten Einwohner honoriert wurde. Sie waren sichtlich beeindruckt von den Worten der Redner und besonders von der Erzählung des Lebens über die Familie Morche mit ihrem unermüdlichen Kampf und Einsatz mit dem Leben gegen den Faschismus, die Genossin Sonja Pick vortrug. Auch der Genosse Peter Mildner aus Heidenau, ein Enkel und seine Frau, waren angereist.
Als Vertreter des VVN BdA e.V. war Bernd Anger, der Vorsitzende des KV Sächsische Schweiz, mit Ehefrau Christine dabei.
Die Erinnerung an gelebten Antifaschismus, an den aufopfernden Einsatz und an den Verlust des Lebens so vieler Männer und Frauen muss in unserer Gesellschaft in diesen Zeiten des lautstarken und gewalttätigen Neonazismus wach gehalten und weiter getragen werden.