LINKE SOE sagt alle Veranstaltungen im Landkreis ab

Auch die Partei DIE LINKE im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge sagt alle Veranstaltungen für die nächsten Wochen ab. Dazu zählen neben einer Anzahl verschiedener Gremiensitzungen auch der Kreisparteitag, der für den 21.03.2020 in Freital geplant war. Das betrifft auch die traditionelle Friedenswanderung zu Ostern im Elbtal, die am 13.04.2020 stattfinden sollte.

Die Entscheidung ist uns als DIE LINKE nicht leicht gefallen, da es auch nach den Ereignissen in Thüringen wieder ein stärkeres Interesse an linker Politik gibt. Ebenso sieht sich DIE LINKE als Friedenskraft in der Pflicht, gegen die militärische Eskalation, die unter dem irreführendem Titel „Defender2020“ läuft, die Stimme zu erheben.

Dennoch haben wir uns in Summe und Abwägung des Risikos dazu entschieden, dass uns die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitgliedschaft und der vielen Sympathisierenden wichtiger ist. Bei unseren Veranstaltungen treffen sich oftmals Menschen aus dem ganzen Kreisgebiet und würden im Falle einer Infektion das Virus über den Landkreis weiterverbreiten. Außerdem gehören zur Mitgliedschaft auch eine große Zahl von Menschen, die zu einer besonderen Risikogruppe gehören.

Dennoch weist auch DIE LINKE noch einmal explizit darauf hin, dass Panik oder sogenannte Hamsterkäufe absolut falsch sind. Auch das massenhafte Aufkaufen von Desinfektionsmitteln, Atemschutzmasken und frei verkäuflicher Medizinprodukte durch Privatpersonen sehen wir mit Sorge und rufen Mitglieder und Sympathisierende dazu auf, sich nicht daran zu beteiligen.

Wir sind weiterhin empört darüber, dass die Ausbreitung des Coronavirus für rassistische und andere diskriminierende Kampagnen der extremen Rechten auch hierzulande genutzt wird. Für Rassismus und die Abwertung anderer Menschen gibt es keine Rechtfertigung und wird auch durch uns niemals hingenommen werden.

Dass aktuell auch über die Leistungsfähigkeit und die Aufstellung des Gesundheitssystems diskutiert wird, halten wir allerdings für absolut geboten. Noch vor wenigen Monaten schlug eine Studie eine Reduzierung der deutschen Krankenhausstandorte vor. Wir stehen solidarisch an der Seite des medizinischen und Pflegepersonals und kämpfen für bessere Löhne und deutlich bessere Arbeitsbedingungen, viele Angestellte im Gesundheitsbereich leiden unter dem Druck und der völlig falschen Einsparpolitik.

Allen Erkrankten wünschen wir baldige Genesung und dem medizinischen Personal versichern wir unsere Solidarität!